Eine Reise nach Rajasthan bzw. Indien bedarf einiges an Reisevorbereitung. Wann ist die beste Reisezeit, wie lange sollte man dort hin fliegen, was muss man alles sehen, was braucht man alles im Reisegepäck? Fragen über Fragen. Auch wenn man sich häufig vorab im Internet über das jeweilige Reiseland informieren kann, ist oftmals der erste Schritt der Reise einen gedruckten Reiseführer zu kaufen, der einen dann auf der Reise begleiten wird. Doch hier fängt einmal wieder die Qual der Wahl an. Welchen Reiseführer sollte man für Indien bzw. Rajasthan kaufen?
Wir haben uns die neuesten Reiseführer für Rajasthan angeschaut, damit Sie auf ihrer Reise die besten Reisetipps beherzigen können. Neben Angaben zu den Hotels und den Restaurants sind natürlich auch die Erwähnungen der Sehenswürdigkeiten wichtig. Welche Tempel, Festungen, Städte oder Paläste muss man sehen? Welcher Ausflug lohnt sich und welche Reisetipps findet man in den Büchern. Für viele Reisende sind auch die Hintergrundinfos wie die Geschichte des Landes wichtig, ebenso Kultur, Musik und Kunst.
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Wie finde ich den passenden Reiseführer für Rajasthan?
Viele Punkte sind subjektiv und oftmals greift man zum selben Verlag. Die einen mögen am liebsten den Lonely Planet, andere zählen stets auf Reise Know How oder den Stefan Loose oder einen Reiseführer von Dumont. Dabei unterscheiden sich alle Reisebücher von Land zu Land, da normalerweise immer ein anderes Autorenteam dafür verantwortlich ist. Die Preise sind unterschiedlich, der Umfang, das Gewicht und vor allem das Veröffentlichungsdatum.
Wir haben uns die gängigsten Reiseführer 2019 für Indien und insboesondere Rajsthan angeschaut. In unserem Test haben wir die Bücher genau angeschaut. Vorteile gefunden, Nachteile kritisiert, die Handhabung unter die Lupe genommen und die Karten angeschaut. Somit können wir eine Empfehlung geben: Nichts wird schneller alt als Papier, deshalb achten Sie auf eine neue Veröffentlichung! Wenn man ein gebrauchtes Buch bei Ebay oder Amazon kauft, hat man meistens in vielerlei Sicht Probleme, da Infos wie Öffnungszeiten, Preise oder Telefonnummern veraltet sind.
Preisvergleich der Reiseführer für Rajasthan
[amazon table=“1763″]Reiseführer „Indien – der Norden“ vom Verlag Dumont
Das im Januar 2019 neu aufgelegte Reise-Handbuch aus dem Verlag Dumont wurde von Hans-Joachim Aubert neu überarbeitet. Seit 1970 hat er Indien in zahlreichen Reisen auf den Subkontinent bereist und gibt sein Wissen und Erfahrung in diesem über 500 Seiten schwerem Buch weiter. Seine Einleitung ins Geschehen lautet „Wechselbad der Gefühle“ – bei drei Milliarden Menschen kein Wunder. Entweder man verlasse das Land entsetzt oder es erweckt eine lebenslange Begeisterung. Mit 24,99 EUR liegt der Reiseführer im oberen Preissegment unseres Vergleichs.
Der neue Dumont beschränkt sich natürlich nicht nur auf den Bundesstaat Rajasthan, sondern enthält auch den Norden Indiens mit Ladakh, der an das Himalaya grenzt, das Dekhan Plateau und die Gangesebene (in diesem Abschnitt wird Agra und der Taj Mahal besprochen) sowie das östliche Himalaya mit der Stadt Darjeeling sowie die Nordostprovinzen. Etwas über 100 Seiten widmet man sich letztendlich dem Bundesstaat Rajasthan, Agra knapp 30 Seiten . Ausreichend und nicht zuviel – diesen Teil wollen wir uns genauer anschauen. Dazu kommen am Anfang knapp 100 Seiten mit Wissenswertem über Nordindien (Natur, Geschichte, Religion etc.) und allgemeines für die Reise wie Anreise, Übernachtung, Essen und Aktivitäten.
Den restlichen Test kann man demnächst hier lesen.
Marco Polo Reiseführer – Indien
200 Seiten für den ganzen Subkontinent Indien? Bei den Marco Polo Reiseführern ist es Programm, dass der Reiseführer lediglich einen Überblick über das Reiseland gibt. So auch hier. Wer nicht viel lesen möchte und evtl. eine geführte Reise unternimmt, für den ist der Marco Polo genau das Richtige. Soviel vorweg, aber schauen wir uns diesen Reiseführer genauer an.
Los geht es wie gehabt mit den „Marco Polo Highlights“ im Klappentext – quasi das Beste des besten aus Indien, gefolgt von weiteren 2 Seiten Insider-Tipps. Immer schön: Es wird sofort die Seite im Buch angegeben, die Highlights sind in der beiliegenden Faltkarte, im Reiseatlas und auf der großen Karten auf der Rückseite angegeben. Somit weiß man sofort, was für einen wo in Frage kommt. Für den Norden Indiens bzw. Rajasthan sind das das Taj Mahal, Jaipur (Amber Palace), Delhi (Rotes Fort) und Jaisalmer (Havelis). Autoren sind das Ehepaar Edda und Michael Neumann-Adrian sowie ihr Sohn Gabriel.
Danach widmet man sich allgemeinen Infos (Essen, Einkaufen, Fakten), bis man sich im grünen Abschnitt den ersten Reiseziele rund um Delhi und dem Norden widmet (30 Seiten) und anschließend Jaipur und dem Westen (20 Seiten) – das wären alle Spots in Rajasthan. Sehr knapp, aber ausreichend behandelt. Es folgen weitere Abschnitte über Mumbai, dem Osten und dem Süden. Gut gefallen haben uns die „Erlebnistouren“ ab Seite 148. Abgerundet wird das Buch ab Seite 164 mit den Aktivitäten, Events, praktischen Hinweisen, einem kleinen Sprachführer und dem Reiseatlas mit den Landkarten Indiens.
Schauen wir die Abschnitte über Rajasthan ab Seite 34 an! Los geht es mit Agra, der Stadt des Taj Mahals. Leider widmet man sich dem wichtigsten Bau Indiens lediglich 2 Spalten – leider zu wenig, wäre doch hier soviel zu sagen über das Grabmal der Kaiserin Mumtaz-i-Mahal. Alphabetisch geht es hier nun durch den Norden, äußerst knapp, aber lückenlos.
Der orange Abschnitt handelt von Jaipur und dem Westen: Kurz und knapp werden die Sehenswürdigkeiten kurz beschrieben, es gibt pro Ort die besten Restaurants, Hotels und Einkaufsmöglichkeiten.
Fazit
Ein kurzweiliges Reisebuch über Indien – knapp, aber durchaus ausreichend, will man sich führen lassen. Für Individualreisende oder Backpacker sicherlich etwas zu wenig, ansonsten mit viel Liebe recherchiert. Wir haben die Version von 2016 angeschaut, die 12. aktualisierte Ausgabe – hier könnte es demnächst eine Aktualisierung geben.
Reise Know-How „Rajasthan mit Delhi und Agra“
Vor mir liegt der Reise Know How über Rajasthan in der 9. Auflage von 2016. Über 400 Seiten nur über den Bundesstaat – es gibt viel zu lesen und zu berichten. Die Autoren Thomas Barkemeier und sein Zwillingsbruder Martin sind wahre Indienliebhaber und sind ebenfalls für die weiteren drei Reise Know Hos über Indien (Norden, Süden und Kerala) verantwortlich. Diese Detailkenntnis merkt man diesem Reiseführer auch an!
Los geht es in der vorderen Buchklappe mit einigen Routenvorschlägen durch Rajasthan – es gibt soviel zu sehen, dass man die Qual der Wahl habe und wer keine Zeit habe, müsse aufpassen nicht in einen „Abhaktourismus“ zu kommen. Recht haben die beiden! Zunächst ist das Reisebuch anders strukturiert als der Rest der hier vorgestellten Reiseführer: Auf den ersten 265 Seiten gibt es nämlich die Reiseziele und Sehenswürdigkeiten vorgestellt, erst danach geht man auf die praktischen Reisetipps von A bis Z und den Reiseüberlegungen vor der Reise ein. Rajasthan im Vordergrund, das gefällt mir!
Die einzelnen Abschnitte über die Regionen sind mehr als ausführlich, so befasst man sich über 50 Seiten mit der Hauptstadt Delhi, 30 Seiten mit Agra und der Teil von West-Rajasthan mit Jodhpur, Jaisalmer und Bikaner gibt man gut 50 Seiten Raum.
Schauen wir uns die Stadt Agra und den Taj Majal genauer an! Hier geht es sofort um den Taj Mahal, das schönste Bauwerk Indiens. Dabei ist der Text mit soviel Liebe geschrieben, man merkt, dass es hier um das „Denkmal zur Liebe“ geht. Das Fort von Agra und andere Sehenswürdigkeiten werden ebenso detailliert beschrieben, bevor es zu den praktischen Tipps geht. Hier steht alles drin, was man wissen muss!
Bei den praktischen Hinweisen ab Seite 272 gibt es allerhand Tipps, die allerdings nicht immer aktuell sind – z.b. beim Bargeld werden die 1.000 Rupien Schein genannt, obwohl diese nicht mehr gültig sind. Nur Kleinigkeiten, aber das sind eben die Dinge, die sich evtl. mal ändern können. Zumindest geben die Autoren zu, dass man bei den Preise gerne 10% aufrechnen kann.
Fazit
Der Reise Know How ist eine wahre Fundgrube! Wenn man allein reisend oder auf eigene Faust den Bundesstaat bereisen will, kommt man hier an alle Infos, die man benötigt! Sorgfältige Hintergrundinfos gepaart mit dem wahren Erfahrungsschatz der beiden Autoren ergibt sich hier ein stimmiges Bild! Sehr gut! Zum Preis von 22,50 EUR ein wahres Schnäppchen! Einzig und allein wünsche ich mir eine aktualisierte 2019er Fassung!
Reise Know-How „Kultur Schock Indien“
Kühe sind heilig, das hinduistische Hakenkreuz hat nichts mit dem deutschen Nationalsozialismus zu tun, Bestechung ist ein großes Problem und Schmatzen bzw. Rülpsen gehört zum Genuss. Viele Regeln und Eigenheiten – Indien kommt einem als westlicher Tourist vor, als wäre man auf einem anderem Stern gelandet. Deshalb gibt es die Serie des Reise-Know-Verlags „Kultur Schock“! Wer Indien verstehen möchte und sich grundlegend vorbereiten möchte, dem sei dieses kleine Büchlein zu empfehlen. Auf knapp 240 Seiten erzählt der Autor Rainer Krack von seinen Erlebnisse in Indien. Diese besondere Reiseführer-Reihe ist kein Guide im eigentlichen Sinne, sondern etwas ganz besonders – für Indien ist dieses Buch schwer zu empfehlen, denn Indien ist alles andere als ein leichtes Reiseland!
Indien – die einen hassen es, die anderen lieben es. Etwas dazwischen gibt es nicht. In diesem Buch wird versucht ein realistisches Bild von Indien zu zeigen, so dass der Reisende gut auf seine Reise vorbereitet ist. Bei 1,25 Milliarden Einwohner gibt es kaum den „Durchschnittsinder“: Indien wird auch ein Land der Gegensätze genannt. Viele unterschiedliche Religionen, viele Sprache und diverse Sitten machen Indien schwer begreifbar.
Los geht das Buch mit den Verhaltenstipps von A bis Z – auf gleich 22 Seiten wird der Reisende auf das Wichtigste vorbereitet. Anschließend geht es um ein wichtiges Thema, vielleicht sogar um das Wichtigste überhaupt: Die Religion bzw. die Weltsicht der Inder. Der Hinduismus, der Aberglaube und das System der Kasten sind hier die richtigen Schlagwörter.
Im 2. Kapitel geht es um das nicht weniger wichtige Thema „Die Familie“. Hier werden Themen wie die Großfamilie, Heirat, Ehe und Sex beleuchtet. Da man mit diesen Themen als Tourist eher nicht in Verbindung kommt, scheint das nächste Kapitel wichtiger zu sein: Der Reisealltag!
Auf knapp 90 Seiten werden Verhaltensregeln aufgestellt, die vom Zugfahren, über Bettler und Ganoven handeln, vom Shopping und der Gastfreundlichkeit der Inder.
Fazit
Teils amüsant, teils schockierend, teils zum weinen traurig schildert der Autor das Leben in Indien! Wer Indien und die Inder verstehen möchte, dem legen wir dieses kurzweiligen Buch ans Herz! Große Kaufempfehlung! Mit eindrucksvollen Fotos angereichert und ehrlichem Wissen über Indien ist dieses Buch wirklich große Kunst.
